Unterschiede Digitalisierung, digitales Geschäftsmodell und digitale Transformation
Digital hier, digital da - bei den vielen Begriffen rundum das Thema Digitalisierung kann man schon mal durcheinander kommen. Damit du im Dschungel der Begrifflichkeiten nicht den Überblick verlierst, wollen wir dir in diesem Beitrag die Unterschiede der Bezeichnungen "Digitalisierung", "digitaler Transformation" und "digitale Geschäftsmodelle" aufzeigen.
-
Definition von Digitalisierung
-
Digitale Transformation
-
Digitales Geschäftsmodell
-
Digitalisierung im privaten und geschäftlichen Bereich
-
Gute Gründe für Digitalisierung
-
Ob dein Unternehmen digitalisieren sollte?
Definition von Digitalisierung
Grundlegend beschreibt der Begriff Digitalisierung „die Umwandlung von Text, Bildern oder Ton in eine digitale Form, die von einem Computer verarbeitet werden kann“ (Oxford English Dictionary).
Viele verbinden mit dem Begriff wahrscheinlich auch den Vorgang, etwas Analoges in digitale Form zu bringen. Das ist auch nicht falsch - hinter dem Begriff versteckt sich jedoch noch viel mehr!
Digitalisierung ist mehr!
Einerseits ist hier der Datenaustausch zu nennen - der erfolgt deutlich schneller und unkomplizierter als vorher. Die gebündelten Daten liegen zentral ab und erlauben so auch das Erkennen von Mustern in größeren Mengen von Informationen. Daraus kann man allemöglichen Erkenntnisse und langfristig Lösungen für das eigene Unternehmen ableiten!
Das kann Auswirkungen auf interne Prozesse und Systeme haben und sich schlussendlich auf Kundenanforderungen, -erlebnisse sowie die finanziellen Mittel der Firma auswirken.
Digitale Transformation und digitale Geschäftsprozesse bzw. Geschäftsmodelle sind auch Teil der Digitalisierung. Dazu weiter unten mehr.
Wir sehen also, dass Digitalisierung als Oberbegriff verwendet werden kann für die nachfolgenden Begriffe. Dass diese jedoch nicht gleichbedeutend verwendet werden können und wo genau der Unterschied liegt, möchten wir nachfolgend aufzeigen.
Digitale Transformation
Die Abgrenzung des Begriffs "digitale Transformation" von "Digitalisierung" ist oft schwammig - manchmal werden die Begriffe sogar gleichbedeutend, also als Synonym, verwendet. Wir verstehen den Begriff als tiefgreifenden und immerwährenden Veränderungsprozess in der Gesellschaft und Wirtschaft, welcher durch digitale Technologien ausgelöst wird.
Digitale Transformation ist also ein Teil von Digitalisierung, aber was genau zeichnet den Begriff "digitale Transformation" nun aus? Wie kann man diesen von den anderen Bezeichnungen unterscheiden?
Unterschied Digitalisierung und digitale Transformation
Vor allem der kulturelle Impact, der mit digitaler Transformation einhergeht, ist der entscheidende Faktor in der Unterscheidung der beiden Bezeichnungen. Die Integration von digitalen Technologien und Lösungen in alle Bereiche einer Firma, bringt in den meisten Fällen auch kulturellen Umschwung mit sich.
Die Art und Weise, wie im Unternehmen gearbeitet wird und welche Kundenerlebnisse und Nutzen für Kundinnen und Kunden entsteht, können sich durch digitale Transformation ändern.
Digitale Geschäftsmodelle
Digitale Geschäftsmodelle werden oftmals als eine Dimension von Digitalisierung verstanden. Ohne den Vorgang der Digitalisierung gäbe es also keine Grundlage für digitale Geschäftsmodelle. Zusätzlich können sie als Unterkategorie von digitaler Transformation betrachtet werden - sie sind also eine Form von Digitalisierung und ein Beispiel für digitale Transformation.
Was aber genau sind digitale Geschäftsmodelle nun? Kurz gesagt werden im Zuge digitaler Geschäftsmodelle digitale Produkte angeboten und Kundinnen und Kunden gegen ein Entgelt bereitgestellt.
Länger gesagt springen Unternehmen auf die Welle der digitalen Transformation auf, um mit all den digitalen Möglichkeiten, Prozessen, Lösungen, neue digitale Geschäftsfelder zu erschließen.
Wichtig ist hierbei, die Nutzbarkeit für Kundinnen und Kunden im Blick zu behalten - denn es kann nur vermarktet werden, was auch gebraucht und benutzt wird. Der große Vorteil von digitalen Geschäftsmodellen ist die Skalierbarkeit. Den Erfolg des eigenen Geschäftsmodells kann man also verfolgen und messen.
Wir haben das Thema digitale Geschäftsmodelle bereits in einem anderen Blogbeitrag ausführlich behandelt und möchten uns an dieser Stelle nicht wiederholen. Wenn du also mehr über digitale Geschäftsmodelle erfahren möchtest - zum Beispiel Vorteile digitaler Geschäftsmodelle oder wie auch du mit unserem kostenlosen E-Book den Grundstein für digitale Geschäfte legen kannst - dann lies dir gerne hier unseren zugehörigen Blogbeitrag durch.
Digitalisierung im privaten und geschäftlichen Bereich
Privater Bereich
Was für viele Menschen heute selbstverständlich ist, ist ein Beispiel für Digitalisierung im privaten Bereich: Smartphones. Mit ein paar Klicks sind die Urlaubsfotos geschossen und verschickt und landen innerhalb von Sekunden bei WhatsApp und Instagram. Die gute alte Postkarte hat da für viele Menschen ausgedient!
Auch die Kommentare und Antworten zu den Schnappschüssen lassen meist nicht lange auf sich warten. So kann man mit der besten Freundin die Meerestemperatur besprechen, während die eigenen Füße im Sand stecken und sie in der verregneten Heimat sitzt, anstatt das Gespräch auf nach dem Urlaub zu verschieben.
Doch nicht nur das - auch beim Einkaufen haben wir meist unser Smartphone zu Hand und haken nach und nach auf unserer digitalen Liste der Artikel ab, die bereits ihren Weg in unseren Einkaufswagen gefunden haben.
Vor dem Weg nach Hause checken wir noch in der App den Tankstand unseres Autos und fahren dann los.
Beim Entladen der Einkäufe zuhause lassen wir unseren Home Assistenten unsere liebste Playlist abspielen, während das Smart Home nach Betreten automatisch die Rollläden hochfährt und vieles mehr.
"Alexa, spiel die Playlist 'Feierabend'."
All das sind Beispiele dafür, wo Digitalisierung in unserem privaten Bereich Einzug gehalten hat und unser Leben vereinfachen und bereichern kann.
Geschäftlicher Bereich
Auch im geschäftlichen Bereich ist die Verfügbarkeit von Informationen durch Digitalisierung und digitale Transformation deutlich gestiegen. Man kann - wenn das Unternehmen soweit digitalisiert agiert - von überall und jederzeit auf Informationen zugreifen, sofern man beispielsweise eine Internetverbindung hat. Home Office oder sogenannte Workations werden möglich und so erhöht sich z. B. die Zufriedenheit von Mitarbeitenden.
Die digitalisierte Technologie hat zudem die Vernetzung einzelner Prozesse zur Folge. Einzelne Bereiche eines Unternehmens können nun auf direkte Weise kommunizieren, sodass z. B. Ressourcen optimierter genutzt werden können. Dies bedeutet, dass beispielsweise frühzeitig Engpässe vorhergesagt und vermieden werden können.
Auch die Steuerung, Wartung oder Reparatur von Maschinen kann über Verbindungen wie WLAN oder Bluetooth erfolgen - oder komplett online über Desktop oder App. So können diese Vorgänge auch aus (größerer) Distanz gewährleistet werden. Eigene Maschinen, aber auch eingesetzte Maschinen bei Kundinnen oder Kunden vor Ort können zeitnah repariert oder gewartet werden, ohne dass jmd. zuerst die Anreise hinter sich bringen muss.
Die verarbeiteten Daten werden gespeichert und nachgehalten und stehen somit allen zuständigen Mitarbeitenden zur Verfügung. Ist eine zuständige Person nicht verfügbar (z. B. durch Urlaub oder Krankheit) ist es ein leichtes für die Kolleg*innen, auf die Daten zuzugreifen und eine umfassende Vertretung zu gewährleisten.
Digitale Geschäftsprozesse können demnach helfen, Herausforderungen, die es aktuell noch in vielen Unternehmen zu meistern gibt, hinter sich zu lassen.
Gute Gründe für Digitalisierung
Digitalisierung bringt nachweislich viele Vorteile mit sich. Durch weniger Reibungsverlust können sich Unternehmen über bessere Arbeitsabläufe und damit erhöhter Effizienz freuen. Produkte können durch digitale Prozesse verbessert werden es es können Dienstleistungen angeboten werden, die ohne Digitalisierung niemals Teil des Portfolios gewesen wären. Langfristig bedeutet dies auch, dass man seine Wettbewerbsfähigkeit behält, da man mit der Konkurrenz mithalten kann, die die Vorteile von Digitalisierung, digitaler Transformation und digitalen Geschäftsmodellen längst erkannt hat.
Welche positiven Auswirkungen kann Digitalisierung daneben noch haben? Da wären unter anderem:
-
Neuen Kundenakquisitionskanäle
-
Mehr Innovationsbereitschaft
-
Bessere Teamarbeit
Aus unseren Gesprächen mit Unternehmen, die aktuell vor der Herausforderung der Digitalisierung stehen, haben sich weitere Gründe für Digitalisierung ergeben. Dabei geben z. B. vor allem Führungskräfte und CEOs an, dass sie neben dem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit ebenfalls den Verlust von Mitarbeitenden befürchten, sollten sie nicht digital mithalten können. Dabei zeigt sich, dass Digitalisierung sogar verbesserte Arbeitsbedingungen bringen kann und demnach auch bessere Mitarbeitendenbindung.
Ob Dein Unternehmen digitalisieren sollte?
Woher sollst du also wissen, ob und was du digitalisieren solltest in deinem Unternehmen? Die Hinweise darauf finden sich überall - manchmal als sogenanntes Bauchgefühl und oftmals auch als deutliche Zahlen schwarz auf weiß. Das kann sich beispielsweise so äußern:
-
Veraltete Webseite, die funktionell hinterher hinkt
Dein Unternehmen hat zwar eine Webseite, aber diese ist kaum bedienbar und mögliche Kundinnen und Kunden verlassen diese sofort wieder. Deine Webseite sollte deine digitale Visitenkarte sein. Darüber sollten Interessierte alle ersten Infos finden, die sie brauchen und mit dir in Kontakt kommen können. Ist das nicht der Fall und die Besuchszahlen lassen zu wünschen übrig, solltest du dies unbedingt angehen.
-
Das Kundenerlebnis lässt zu wünschen übrig
Eine Kundin hat ein Problem und will in Kontakt treten. Der Kundenservice verweist sie an eine andere Abteilung, da ein Zugriff auf die Daten nur dort möglich ist und so geht es hin und her. Diese voneinander getrennten Prozesse führen somit zu einer schlechten Erfahrung seitens der Kundin. Digitalisierung bzw. digitale Transformation kann durch Einklang der Prozesse hier Verbesserung schaffen.
-
Was machen wir mit den Daten?
Wie sollen Daten erfasst werden? In haptischen Ordnern, die sich in den Büroräumen stapeln? In einer weiteren Tabelle in Excel, die bei dem Kollegen lokal auf dem Rechner liegt? Um mit den Daten wirklich arbeiten zu können, um daraus etwas zu machen und sinnvolle Schlüsse daraus zu ziehen, können Digitalisierungsmaßnahmen hier die Lösung sein.
-
Du weißt, wo Du hinwillst
Dir fallen im Unternehmen Dinge auf, die noch nicht rund laufen, aber du hast Ideen, wie man diese verbessern könnte und du dein Geschäftsmodell zukünftig aufstellen und ausbauen willst. Dann kommst auch du an Digitalisierung nicht vorbei.
Es gibt natürlich noch viel mehr Gründe, warum dein Unternehmen digitalisieren sollte. Die genannten Punkte sollen nur beispielhaft sein.
Nichts geht ohne Strategie
Digitalisierung ist also wichtig und richtig und tatsächlich auch unvermeidbar - sie wird an keinen Unternehmen vorbeigehen und früher oder später jede Branche erreichen. Aber anstatt einfach nur irgendwas zu digitalisieren, um "mitzumachen", solltest du eine sinnvolle Strategie für das eigene Unternehmen finden. So schaffst du es während des Prozesses die tatsächlichen Anforderungen für dein Unternehmen zu erfüllen und nachhaltige, durchdachte Ergebnisse zu erzielen.
Wie kann das gelingen?
Schritt 1: Die Vision
Was soll die Digitalisierung deinem Unternehmen bringen? Wie bereits erwähnt macht Digitalisierung nur des Digitalisierens Willen keinen Sinn - sie sollte zielgerichtet und nachhaltig stattfinden. Also: wo soll die Reise hingehen? Welche Vision hast Du für dein Unternehmen, bei der Digitalisierung helfen kann? Dabei spielt die digitale Reife der Firma eine ausschlaggebende Rolle: wie weit seid ihr schon? Was fehlt noch?
Schritt 2: Wissen
Welche technischen Anforderungen bedarf es für deine Strategie? Welches Fachwissen ist hierfür notwendig? Prüfe, inwiefern einzelne Personen aus deinem Unternehmen und dessen unterschiedlichen Abteilungen am Prozess mitgestalten können und an welchen Stellen es Hilfestellung eines externen, zuverlässigen Partners bedarf.
Schritt 3: Let's do it!
Nachdem du die Strategie in der Tasche hast, ist der letzte Schritt natürlich die Umsetzung. Diese sollte in Einklang mit den Unternehmenszielen aus Schritt 1 und der Gesamtentwicklung der Firma sein. Wie in Schritt 2 erwähnt, kann es sein, dass es Unterstützung von außen bedarf. Achte darauf, eine Partnerschaft mit einem Dienstleister einzugehen, der dir auf Augenhöhe begegnet, dein Problem zu seinem macht und dir gegenüber ehrlich ist.
Mehr dazu, wie das gelingen kann, findest du zum Beispiel in unserem kostenlosen E-Book "Leitfaden zur Erschließung digitaler Geschäfte", den du dir nachfolgend kostenlos runterladen kannst.