Beispiele für erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle

Im Zeitalter der digitalen Transformation haben innovative Geschäftsmodelle eine immer größere Bedeutung erlangt. Unternehmen nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung und aktueller Technologie, um neue Wege der Wertschöpfung zu erschließen und ihre Märkte zu revolutionieren.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige herausragende Beispiele für erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle, die den Unternehmergeist des 21. Jahrhunderts verkörpern.

1. Was sind digitale Geschäftsmodelle?

2. Welche Arten von digitalen Geschäftsmodellen gibt es?

3. Beispiele für erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle, die jeder kennt

4. Beispiele für erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle im produzierenden Gewerbe

Was sind digitale Geschäftsmodelle?

Als "digitales Geschäftsmodell" werden ein Business Modelle bezeichnet, die rein auf einer digitalen Dienstleistung oder einem digitalen Produkt basieren.

Der Begriff der "digitalen Geschäftsmodelle" besteht noch nicht sonderlich lange und ist daher in seiner Definition nicht endgültig klar umrissen. Deutlicher wird die Bezeichnung, wenn man die entsprechenden Merkmale betrachtet.

Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag "Digitale Geschäftsmodelle: Definition und Merkmale."

Welche Arten von digitalen Geschäftsmodellen gibt es?

Es gibt durch alle Branchen hinweg verschieden Formen von digitalen Geschäftsmodellen. Sehr bekannt ist zum Beispiel das E-Commerce Modell, wessen Erfolg über 20 Jahre lang schon anhält. Hierbei werden online Waren oder Dienstleistungen beworben, angeboten und verkauft. Dabei wird unterschieden, ob man eigene Produkte oder Dienstleistungen direkt über z. B. eine eigene Webseite anbietet oder über die Portale anderer. Letzteres ist dann ein Marktplatz Modell, wie beispielsweise eBay.

Abo Modelle werden den meisten auch bekannt sein - darunter fallen z. B. Spotify oder Netflix. Zur Nutzung dieses Geschäftsmodells zahlen Nutzerinnen und Nutzer jeden Monat einen bestimmten Betrag an das Unternehmen, um den digitalen Dienst in Anspruch nehmen zu dürfen. Die Gegenleistung kann z. B. das unbegrenzte Nutzern einer Musikbibliothek sein. Mit dem Ende des Abos erlischt auch das Nutzungsrecht.

Das sogenannte Freemium Modell beinhaltet, dass man ein digitales Produkt kostenlos nutzen und einsetzen kann, z. B. ein digitales Tool zur Bildbearbeitung. Dabei stehen jedoch meist nur eine begrenzte Anzahl der Funktionen des Produkts zur Verfügung. Erst mit dem Eingehen eines Abo Modells oder der Zahlung einer Gebühr kann man das digitale Produkt vollumfänglich nutzen.

Dazu zählt auch das "Free-to-play" Modell aus dem Gaming Bereich. Auch hier lassen sich Spiele kostenlos nutzen, jedoch auch nicht im gesamten Umfang. Einige Angebote wie spezielle Ausrüstung können eventuell nur gegen eine Gebühr erhalten werden.

Sharing-Konzepte sind ein weiteres Beispiel für Formen von digitalen Geschäftsmodellen. Car-Sharing und ähnliche Konzepte haben in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen. Die Idee dahinter ist, dass sich mehrere Nutzer und Nutzerinnen ein Produkt teilen, z. B. ein Auto. Meist erfolgt die Abwicklung über eine App auf dem Smartphone, über die man beim Car-Sharing beispielsweise ein Fahrzeug für die Benutzung auswählen und bezahlen kann.

Das sogenannte On Demand Modell basiert auf dem Pay-Per-Use-Verfahren. Das bedeutet, dass Nutzer und Nutzerinnen nur für eine einzelne Verwendung bezahlen. Das kann z. B. das Ausleihen und Nutzen einer Maschine sein, aber eben auch z. B. das Ausleihen eines Filmes für einen bestimmten Zeitraum, ohne dafür ein Abo abschließen zu müssen.

Beispiele für erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle, die jeder kennt

Die Herausforderung der heutigen Zeit ist für viele Unternehmen, auch zukünftig ihre Wettbewerbsfähigkeit und die Steigerung des Wertangebots zu gewährleisten. Mit einer guten Geschäftsidee, stringenten Entwicklung und Umsetzung eines stabilen digitalen Geschäftsmodell geht das - diese Unternehmen machen es vor:

Airbnb:

Über Airbnb können Privatpersonen ihre eigene Wohnung oder Zimmer an Reisende vermieten. Dadurch wurde der Prozess der Unterkunftsbuchung für Millionen von Menschen revolutioniert. Airbnb hat über ihr digitales Geschäftsmodell eine globale Community aufgebaut und es durch digitale Technologien geschafft, eine etablierte Branche auf den Kopf zu stellen und und gleichzeitig neue Einkommensmöglichkeiten für Privatpersonen zu schaffen - eine WinWin Situation also.

Spotify:

Die Art und Weise, wie Menschen heutzutage Musik konsumieren, wurde zu einem Großteil von Spotify beeinflusst. Deren digitales Geschäftsmodell kann einerseits im Freemium Modell genutzt werden - dann muss man aber z. B. in Kauf nehmen, dass das Streaming durch Werbung unterbrochen wird. Andererseits bietet Spotify auch verschiedenpreisige Abo Modelle an. Der Hauptvorteil liegt in der vollumfänglichen Nutzung der Anwendung in Form von Musikstreaming ohne Werbung, aber auch Features wie personalisierte Playlists, Jahresrückblicke u.v.m.

Netflix:

Netflix ist ein Pionier im Bereich des Video-Streamings und hat die Art und Weise, wie Menschen Filme und Serien konsumieren, revolutioniert. Die angebotenen Abo Modelle in Kombination mit ihrer benutzerfreundlichen Plattform haben dazu beigetragen, eine treue Abonnentenbasis aufzubauen und Inhalte direkt in die Wohnzimmer der Menschen zu bringen. Netflix hat sich erfolgreich von einem DVD-Versandunternehmen zu einem der größten Content-Produzenten der Welt entwickelt und damit traditionelle Fernsehsender herausgefordert.

Amazon:

Amazon ist ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches digitales Geschäftsmodell. Ursprünglich als Online-Buchhandlung gestartet, hat sich das Unternehmen zu einem der weltweit größten Online "Marketplaces" entwickelt. Auf Basis von Daten kann Amazon personalisierte Empfehlungen anzubieten und das Einkaufserlebnis seiner Kundinnen und Kunden kontinuierlich verbessern. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Dienstleistungen erweitert, z. B. um Streaming-Plattformen (Amazon Prime Video). Dies dort verfügbaren Filme und Serien können jedoch teilweise nur über das On Demand Modell genutzt werden.

Diese Beispiele zeigen eindrücklich, wie digitale Geschäftsmodelle Branchen auf den Kopf stellen und neue Möglichkeiten der Wertschöpfung schaffen können. Die grade genannten Unternehmen haben die Chance der digitalen Transformation erkannt und innovative Plattformen geschaffen. Ihr Erfolg basiert auf der Fähigkeit, Kundenerfahrungen zu verbessern, neue Märkte zu erschließen und sich an sich verändernde technologische Trends anzupassen.

Doch auch in anderen, traditionelleren Branchen zeigt sich der Wandel. Im produzierenden Gewerbe, wo man Digitalisierung oder digitale Geschäftsmodelle eventuell nicht direkt vermuten würde, steigt deren Anteil jedoch auch an.

Und das zu Recht: die angebotenen Produkte können mit digitalen Geschäftsmodellen noch erfolgreicher auf dem Mark bestehen, die Innovation sichert mitunter die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und schafft Mehrwert für die Mitarbeitenden, z. B. durch deren Entlastung oder mehr Gehalt durch gesteigerten Unternehmenserfolg. Welche Formen von digitalen Geschäftsmodellen sich an dieser Stelle eignen, erläutern wir jetzt!

Beispiele für erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle im produzierenden Gewerbe

Im produzierenden Gewerbe gibt es mehrere Bereiche - wir nehmen als Beispiel "Maschinenbau". Denn dieser ist eine der tragenden Säulen der industriellen Produktion. Außerdem steht die Branche heute vor neuen Herausforderungen und Chancen durch die digitale Transformation. Immer mehr Unternehmen im Maschinenbau erkennen das Potenzial digitaler Geschäftsmodelle und setzen diese ein, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den Anforderungen einer zunehmend vernetzten Welt gerecht zu werden.

Aber welche digitalen Geschäftsmodelle können dabei helfen und welche Auswirkungen haben diese auf die Industrie?

Produktbasierte Geschäftsmodelle:

Traditionell lag der Fokus des Maschinenbaus auf dem Verkauf physischer Produkte wie Maschinen, Anlagen oder Komponenten. Doch heute geht es nicht mehr nur um den reinen Verkauf, sondern auch um die Integration digitaler Technologien in jene Produkte. Durch die Einbindung von Sensoren und Datenanalysefunktionen können Hersteller ihren Kundinnen und Kunden zusätzliche Mehrwerte bieten.

Beispielsweise ermöglichen vernetzte Maschinen die Fernüberwachung und -wartung, die Optimierung von Produktionsprozessen oder die vorausschauende Instandhaltung. Diese digitalen Funktionen eröffnen neue Geschäftsmöglichkeiten wie zum Beispiel:

Plattformbasierte Geschäftsmodelle:

Digitale Plattformen vereinfachen Kauf und Verkauf von Maschinen und schaffen eine vernetzte und transparente Handelsumgebung. Ein auf Plattformen basierende Geschäftsmodell ermöglicht es Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen einem breiten Markt zugänglich zu machen und neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Zusätzlich können sie auch als Marktplätze für den Handel mit gebrauchten Maschinen dienen oder als Kooperationsplattformen, auf denen Unternehmen gemeinsam an Innovationsprojekten arbeiten.

Servitization:

Eine weitere Strategie im Maschinenbau, die auf digitalen Geschäftsmodellen basiert, ist die sogenannte "Servitization". Dabei geht es darum, nicht nur die Maschine selbst zu verkaufen, sondern auch damit verbundene Dienstleistungen anzubieten. Hersteller können beispielsweise maßgeschneiderte Wartungs- und Reparaturservices, Schulungen oder Anlagenoptimierungslösungen anbieten. Durch die enge Zusammenarbeit mit ihren Kundinnen und Kunden können sie deren Anforderungen besser verstehen und ihre Maschinen und Services entsprechend anpassen. Dies schafft Kundenbindung, langfristige Partnerschaften und wiederkehrende Einnahmen.

Data as a Service:

Digitale Daten sind zu einem wertvollen Gut geworden. Maschinenbauunternehmen können ihre Daten nutzen, um Mehrwertdienste anzubieten. Indem sie Daten über den Betrieb und die Leistung ihrer Maschinen sammeln und analysieren, können sie ihren Kunden Einblicke und Empfehlungen zur Optimierung ihrer Prozesse geben. Diese Daten können auch anonymisiert und aggregiert werden, um Industrie-Trendanalysen oder Benchmarks anzubieten, die Unternehmen bei strategischen Entscheidungen unterstützen.

Die anhaltende Digitalisierung und damit einhergehende digitale Transformation hat also den Weg für innovative Geschäftsmodelle geebnet, die bis heute bestehen und zudem zukunftsfähig sind.

Unternehmen wie Amazon, Google, Netflix und Tesla haben gezeigt, wie man durch kontinuierliche Innovation, Fokus auf Kundenerfahrung und die Nutzung von Technologie neue Märkte erschließen und sich erfolgreich in der digitalen Welt positionieren kann.

Diese Erfolgsgeschichten sollten andere Unternehmen inspirieren, die Chancen zu ergreifen, neue Wege zu gehen und digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, um in der heutigen schnelllebigen und vernetzten Welt erfolgreich zu sein.