In 5 Schritten von der Idee zum MVP

Leitfaden von der Idee zum Produkt

Du hast eine grandiose Idee für ein neues digitales Produkt, bist voller Leidenschaft und euphorisch, diese in die Praxis umzusetzen? Schließlich willst du mit deinem Produkt die Welt verändern bzw. ein Produkt entwickeln, das unser Leben ein kleines Stück besser und einfacher macht.

Von der Produktidee zur Marktreife

Eine zündende Idee zu haben ist zwar gut, in den meisten Fällen aber nicht wirklich ausreichend, um ein Produkt auf den Markt zu bringen. Wir verstehen die digitale Produktentwicklung als strukturierten Prozess, in dem eine Produktidee zur Marktreife gebracht wird. Obwohl er sich je nach Branche unterscheidet, kann man den weg von der Idee zum Produkt im Wesentlichen in die 5 folgenden Phasen unterteilen:

 

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  1. Zielgruppenanalyse: Wer kauft deine Produkte?

  2. Marktrecherche: Wie stellen sich Markt und Wettbewerb dar?

  3. Realisierbarkeit: Ist deine Idee Umsetzbar?

  4. MVP Entwicklung

  5. Rollout und Optimierung

Im Folgenden geben wir dir eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du von der Idee zum Produkt kommst und das in den 5 genannten Schritten.

 

Das Business Model Canvas

Bevor es losgeht, solltest du dein Geschäftsmodell visualisieren und strukturieren. Dazu eignet sich das Business Model Canvas (kurz: BMC) besonders gut. Das Framework hilft dir, deine Idee oder dein Angebot entlang der Kernbereiche auszuformulieren, übersichtlich darzustellen und weiterzuentwickeln.

Impuls:

Welches Kundenproblem löst du mit deiner Idee und wie dringend ist das Problem? Was ist das Produkt? Welche Funktion soll es haben, damit es das Problem lösen kann?

 

Agiles Projektcontrolling mit Design Thinking

Damit kann es weitergehen. Um das Risiko von Innovation und Unternehmertum zu verringern, solltest du deine Idee zusätzlich auf Desirability (Erwünschtheit), Feasibility (Machbarkeit) und Viability (Wirtschaftlichkeit) prüfen.

 

Business Model Canvas, Agiles Projektcontrolling mit Design Thinking

Desirability: Eine wünscheswerte Lösung, die dein Kunde wirklich braucht. Eine Lösung, die echte Probleme adressiert.

Feasibility: Eine realisierbare Lösung, die auf den Stärken deiner derzeitigen operativen Fähigkeiten aufbaut.
Viability: Eine wirtschaftliche Lösung mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell.

 

Doch wie kann man eine Produktidee umsetzen?
 

1. Zielgruppenanalyse:
Wer kauft dein Produkt? Wer braucht die Lösung?

Desirability: Should we build it? Do they want it?

An erster Stelle ist es essenziell, mehr über deine Zielgruppe zu erfahren. Definiere zunächst, wer deine Zielgruppe ist, welche Art von Kunden du ansprechen möchtest. Untersuche was ihr wichtig ist, welche Herausforderungen und Bedürfnisse sie hat und wie ihr Kaufverhalten aussieht.

 

Impuls:

Produktideen an Buyer Persona ableiten, Buyer Persona Name Anne

Buyer Personas helfen dir, diese Erkenntnisse greifbar zu machen, deine künftigen

Maßnahmen auf diese Personas auszurichten und immer wieder zu vergegenwärtigen, für wen du tust, was du tust. Mache dir ein konkretes Bild deiner potentiellen Kundschaft.

 

Darüber hinaus muss die Attraktivität deiner Idee für deine Zielgruppe validiert werden. Hier ist dein oberster Leitgedanke, mit so vielen potenziellen Kunden wie möglich zu sprechen.

Deine potenziellen Kunden kennen ihr Problem am besten. Nur wenn du deine Zielgruppe kennenlernst, genau verstehst, was sie derzeit stört und was sie sich am meisten wünscht, gewinnst du wertvolle Erkenntnisse für deine Entwicklung.

 

Impuls:

Welches Problem löst du? Was ist der zentrale Kundennutzen deines Produkts? Für wen löst du das Problem, also wer sind deine Kunden? Welche Funktion benötigst du, um das Problem zu lösen? Welchen Wert hat das Produkt für deinen Kunden und wie lässt dieser sich messen?

 

2. Marktrecherche:
Wie stellen sich Markt und Wettbewerb dar?

Viability: How will I make this a sustainable business?

In Schritt 2 wirfst du einen genauen Blick auf den Markt und den Wettbewerb. Untersuche die Marktgröße, -dynamik und -trends, um herauszufinden, wie attraktiv dein Zielmarkt ist, in den du mit deinem Produkt eintreten möchtest.

Wie sieht der Wettbewerb aus? Begibst du dich in einen stark umkämpften Markt mit vielen Konkurrenten? Oder schaffst du mit deinem Produkt einen konkurrenzlosen „Blue Ocean“ und umgehst den bitteren Kampf ums Überleben?

Schaue auf die Suchtrends und identifiziere die Online-Nachfrage für dein Produkt bzw. das zu lösende Problem. Die gewonnenen Informationen ermöglichen es dir, die Nachfrage nach deinem Produkt und den Grad des Wettbewerbs einzuschätzen, bevor mit der Planung gestartet wird.

 

Impuls:

Wie groß ist der Markt für dein Produkt? Bedient die Idee das Bedürfnis des Markts? Wenn ein Bedürfnis bedient wird, ist es überhaupt besser als bestehende Lösungen? Denke an die Wettbewerber → Bist du im Blue oder Red Ocean unterwegs?

 

  

3. Realisierbarkeit

Feasibility: How will I build the solution? Who will help me?

In diesem Schritt solltest du prüfen, ob du über alle erforderlichen Ressourcen verfügst, um die geplante Lösung zu liefern. Wer bist du und was kannst du?

Mindestens genauso wichtig: Was kannst du nicht und welche Fähigkeiten fehlen im Team, die du auf jeden Fall benötigst? Solltest du jemanden einstellen, der diese mitbringt oder kann ein Partner oder bei Startups ein Mitgründer bei der Geschäftsentwicklung helfen?

Ob alle benötigten Ressourcen vorhanden sind, solltest du durch den Bau eines Prototyps testen. Die Devise lautet: Klein anfangen, um nicht zu viel Geld und Zeit für eine falsche Hypothese auszugeben.

 

4. Start in die MVP Entwicklung

Let’s go MVP

MVP steht als Abkürzung für „Minimum viable Product“ – manche nennen es auch „Minimal Viable Product“ – und bedeutet wörtlich übersetzt „minimal brauchbares oder existenzfähiges Produkt“.

Gemeint ist damit die kleinste Lösung einer Produktidee, die für sich stehend funktionsfähig ist und Feedback generieren kann.

 

Minimum + Viable = MVP

mvp_1

Da die Produktentwicklung schnell kompliziert werden kann, ist es wichtig, sich vor der Entwicklung ausreichend Zeit für die Planung zu nehmen.

Dazu werden Annahmen und Hypothesen zu dem Produkt getroffen, die mittels Daten validiert werden sollen.

Wichtig ist, dass du dir vorab überlegst, mit welchen Daten du welche Hypothese validieren kannst.

 

Versuche deine Kernhypothese so früh wie möglich zu validieren. Dadurch wird verhindert, dass du viel Zeit und Geld auf die Entwicklung eines Produktes verschwendet wird, das hinterher niemand haben will.

 

Bei der MVP Entwicklung stehen schlanke Prozesse und das Lernen durch iteratives und kundenzentriertes Testen im Fokus. Und genau darum geht es in der agilen Produktentwicklung:

Am Ende eines jeden Zyklus (auch Sprint genannt) gibt es ein nutzbares Ergebnis, anhand dessen Nutzung durch den Kunden, du dir wertvolles Feedback sichern kannst, um dieses für die nächste Iteration zu nutzen. Dabei solltest du stets auch die Intention des Kunden sowie das “Warum” für das gewünschte Produkt beachten.

NICHTS spart mehr Geld, als Dinge, die man nicht braucht, NICHT zu entwickeln.

 

Impuls:

Mache Nutzertests, sammele Feedback ein und werte es aus. Verwende eine 2x2 Matrix mit Confidence und Impact. 

MVP grafik

 

Die MoSCoW Methode

MoSCoW Methode, Schritte zur Produktplanung

Priorisiere alle Funktionen nach der MoSCoW Methode. Diese ermöglicht es dem Projektmanager, die Umsetzung der Anforderungen anhand ihrer Wichtigkeit und ihrer Auswirkung zu priorisieren.

 

5. Roll Out und Optimierungsphase

Release & Repeat

Jetzt heißt es, das MVP zu launchen, auch wenn es noch nicht über alle Features verfügt, die du dir langfristig für dein Produkt wünschst. Ziel ist es, dein Produkt so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Dadurch sparst du Investitionskosten, indem du mit einzelnen Features startest und später weitere hinzufügst. Erweitere dein Produkt sukzessiv nach Features, die User Mehrwert bieten.

Dazu dient die Roll Out und Optimierungsphase, in der dein Produkt zur vollen Marktreife entwickelt wird. An dieser Stelle macht es bereits Sinn, sich gezielt mit Wachstums- und Skalierungsstrategien auseinander zu setzen, um die notwendigen Nutzer- und Käuferzahlen zu generieren.

 

Impuls:

Richte im gesamten Entwicklungsprozess immer den Fokus auf die Nutzenden und dein Zielvorhaben. Bringe dein Produkt so schnell wie möglich auf den Markt.

Halte das Produkt-Design zunächst einfach. Erweitere dein Produkt sukzessiv nach Features, die Usern Mehrwert bringen.

 

Nachdem die zentrale Hypothese erfolgreich validiert wurde, kann in die kontinuierliche Weiterentwicklung eingestiegen werden und du kommst wieder einen Schritt weiter von der Idee zum Produkt.

 

Von der Idee zum Produkt, App Ideen

„Wenn dir die erste Version deines Produktes nicht peinlich ist, hast du sie zu spät an den Start gebracht.“

– Reid Hofman, LinkedIn Mitgründer

 

 

Wir haben für dich eine Checkliste erstellt, die für dich als Leitfaden bei deinem Weg zum digitalen Produkt oder Geschäftsmodell dienen soll! Hier gelangst du zur Checkliste.

 

 

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