Die Digitale Transformation

Alle reden von der Digitalisierung, aber was genau steckt dahinter?

Gliederung:

  1. Einleitung  

  2. Was ist Digitale Transformation? 

  3. Digitalisierung vs. Digitale Transformation 

  4. Herausforderungen und Hürden für KMU 

  5. Maßnahmenkatalog für Unternehmen 

  6. Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation 

  7. Fazit 

I Einleitung 

Digitalisierung ist das Thema schlechthin, über das in den meisten Unternehmen seit Jahren immer öfter diskutiert wird. Wir befinden uns inmitten des digitalen Wandels und Begriffe wie Automatisierung, KI, IoT, Cloud-Computing und Industrie 4.0 sind brandaktuell. Es entwickeln sich neue Geschäftsmodelle, die ungeahnte Möglichkeiten und Produktivitäts-Steigerungen versprechen. Doch betrifft das Thema alle Unternehmer? Besonders aus der Sicht kleinerer und mittelständischer Unternehmen, liegt die Annahme nahe, dass Digitalisierung nur Etwas für die großen Marken ist, da es Innovationsgeist, technischer Ausstattung und vor allem dem nötigen Budget bedarf. Gerade in kleineren und mittelständischen Unternehmen, haben althergebrachte Konzepte zum Erfolg geführt und was einmal zum Erfolg geführt hat, klappt auch in der Zukunft. Ein Trugschluss, denn häufig wird das Tempo der Veränderung von vielen Unternehmer unterschätzt. Die Geschwindigkeit, in der basierend auf den bestehenden Technologien neue Innovationen auf den Markt drängen, hat sich stark beschleunigt. So haben sich die Entwicklungsintervalle derart verkürzt, dass Produkte schon nach kurzer Zeit veraltet sind und als überholt gelten. 

Der Megatrend Digitalisierung wird nicht erst vorhergesagt, er ist schon längst da und verändert unser Leben auf gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Ebene. Wir können darüber spekulieren, wie wir in Zukunft ausgehen oder Musik hören, wie regiert wird und wo wir einkaufen. Klar ist, es wird ein Morgen geben – und es wird anders sein, als wir uns das heute vorstellen. Und damit befinden wir uns in der digitalen Transformation… 

 

II Was ist digitale Transformation?

Die digitale Transformation ist definiert als ein Prozess der stetigen Weiterentwicklung digitaler Technologien, die unsere Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig prägen. Es entstehen neue Gewohnheiten und Bedürfnisse des täglichen Lebens sowohl bei jüngeren und älteren Menschen, als auch im Privat- und Geschäftsleben. Beispiele der digitalen Transformation umfassen Social Media, Big Data, Cloud Services, Smart Devices, Internet of Things oder Blockchain, die unser Leben nicht nur begleiten, sondern auch beeinflussen – und verändern. Im Zuge der digitalen Transformation und der Industrie 4.0 ändern sich auch die Erwartungen potentieller Kunden. Somit werden Unternehmen gezwungen, bestehende Prozesse anzupassen und durch wesentlich effizientere, digitale Prozesse abzulösen und Kundenerlebnisse zu schaffen – der Kunde wird zum “König mit extremer Handlungsgeschwindigkeit”.

Es entstehen innovative und disruptive Geschäftsmodelle wie z.B. Amazon, Netflix, Uber oder Spotify. Welchen Einfluss hat die digitale Transformation auf die Arbeitswelt in traditionellen Unternehmen?  Das dynamische Umfeld führt in eine höhere Verdichtung der Arbeit, d.h. Mitarbeiter bewältigen komplexere Aufgaben. Intelligente Algorithmen erledigen nämlich die Routineaufgaben. Zudem steigen die Anforderungen durch neue Formen der Zusammenarbeit. In agilen Strukturen arbeiten flexibel zusammengesetzte, interdisziplinäre Teams manchmal sogar in virtuellen Räumen. Vor diesem Hintergrund erscheint es außerordentlich wichtig, einen bewussten Umgang mit den Anforderungen der neuen Arbeitswelt zu finden. Je früher die Unternehmen notwendigen Anpassungen im Arbeitssystem vornehmen, desto stärker greifen langfristig die Vorteile, die mit dem Megatrend Digitalisierung verbunden sind.  

Aber was genau verspricht der viel strapazierte Begriff der digitalen Transformation und wie ist dieser von der Digitalisierung abzugrenzen? 

 

III Digitalisierung vs. Digitale Transformation 

Digitale Transformation wird häufig synonym verwendet mit dem Begriff Digitalisierung, bezeichnet aber nicht dasselbe. Während man unter Digitalisierung die Automatisierung und Flexibilisierung bestehender Geschäftsprozesse versteht, reicht die digitale Transformation noch weiter: Sie verändert die Wertschöpfungskette und Strukturen sowohl von Unternehmen, als auch der gesamten Gesellschaft grundlegend. Angesichts der radikalen Veränderungen in Hinblick auf Technologien, Kundenanforderungen und einer neuen Wertschöpfungslogik müssen Unternehmen ihre Chancen im digitalen Wandel erkennen und ergreifen, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.  

 

IV Herausforderungen und Hürden für KMU 

Nur, wer die digitale Transformation und den Wandel im eigenen Unternehmen jetzt nachhaltig vorantreibt, kann auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. 

In der Theorie leichter gesagt als getan, besonders für KMU.  Wer schon an Digitalisierungs-Strategien arbeitet, stößt oft schnell an seine Grenzen. Man tut, zwar was man kann, aber mit jedem neuen Projekt werden die Probleme größer. Es fehlt vor allem an Know-How, qualifizierten Mitarbeitern sowie übergreifender Planung und Koordination der Projekte und dem nötigen Budget. Starre Organisationsstrukturen tun ihr Übriges. 

Die größte Hürde aber ist: Die meisten Unternehmen sind so sehr damit beschäftigt die technologischen Herausforderungen zu meistern, Informationen zu sammeln, Prozesse digital abzubilden und zu vernetzen, dass sie keine Vorstellung davon haben, wie sie auf dieser Basis neue Produkte und Services entwickeln können. Es fehlt an Ideen. In keinem Unternehmen mangelt es an Geschäftsprozessen, die man verbessern könnte, aber es mangelt an Innovationen und der Kommunikation. Thorsten Dirks, Chef der Telefonica Deutschland hat es auf den Punkt gebracht: „Wenn Sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben Sie einen scheiß digitalen Prozess.“ 

Ein „digitales Umkrempeln“ bringt drastische Veränderungen mit sich. Das gilt nicht nur für Prozesse und Abläufe, sondern vor allem für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner. Arbeitsplätze verändern sich oder fallen ganz weg. Dienstleistungen und Produkte werden über neue Kanäle angeboten. Der Stellenwert der Digitalisierung nimmt in deutschen Großunternehmen kontinuierlich zu. Deutsche Unternehmen sind weitgehend zufrieden und fühlen sich gut aufgestellt. Einige zweifeln an, ob die hohen Investitionskosten, die prognostizierte Effizienzsteigerung bringt und wie sie diese messen sollen. 

Neben der Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie der digitalen Markterschließung sollten Maßnahmen zur IT-Security im Unternehmen integriert werden, denn sie dienen als Fundament des digitalen Geschäfts. Besonders bei KMUs bedarf es häufig einer Optimierung der IT-Infrastruktur. Schnell werden die Voraussetzungen zu Hindernissen und stellen in stellen in den Augen kleinerer Unternehmen eine zu große Projektgröße dar. 

Um bei der digitalen Transformation Risiken in Chancen zu transferieren, gibt es einige Maßnahmen zu berücksichtigen. Was bedeutet das für Unternehmen konkret? 

 

V Maßnahmenkatalog für Unternehmen 

  1. Digital vernetzte Unternehmenseinheit bilden
    Bei der digitalen Transformation stehen Unternehmen also zunächst einmal vor der Herausforderung, sich strategisch richtig in ihrer eigenen Unternehmenseinheit aufzustellen und die vernetzte Wertschöpfung dadurch mitzugestalten. Es geht darum, die eigene Rolle dort zu finden und sich darin optimal zu positionieren. Wichtige Kundenschnittstellen müssen rechtzeitig besetzt und durch Kooperation mit Partnern gesichert werden, um mit dem eigenen Unternehmen langfristig erfolgreich zu sein. Eine entscheidende Rolle spielen dabei digitale Plattformen. Zwar muss nicht jedes Unternehmen selbst Plattform-Betreiber werden, vielmehr kommt es darauf an, an der richtigen Stelle mitzuwirken, um Kundenbedürfnisse bestmöglich zu bedienen und den eigenen Umsatz zu steigern.
     

  2. Umsatzsteigerung durch digitale Geschäftsmodelle 
    Für Unternehmen kann das auch bedeuten, ihre Geschäftsmodelle anzupassen, weiterzuentwickeln oder durch neue abzulösen. Digitale Geschäftsansätze eröffnen Zugang zu Neukunde, stärken die Bindung zu Bestandskunden und schaffen neue Kundenerlebnisse. Mit ihnen lassen sich neue Zielgruppen und Umsatzkanäle erschließen und die eigenen Umsätze so nachhaltig steigern. Entscheidend dabei ist die Umsetzung: Transformative Geschäftsmodelle müssen schnell, ergebnisorientiert und datenbasiert entwickelt, getestet, umgesetzt und skaliert werden, damit die digitale Transformation sichtbare Erfolge zeigt.
     

  3. Aufbrechen der Arbeitsorganisation
    Um das zu erreichen, empfiehlt sich eine Arbeitsorganisation in Form von Digital- bzw. Innovationseinheiten, in denen Mitarbeiter losgelöst von der Kernorganisation anhand agiler Arbeitsmethoden Ideen entwickeln, validieren und testen. Durch diese Arbeitsform wird die Möglichkeit geboten, schnell zu agieren und wesentliche Daten zu sammeln, die als Basis für unternehmensweite Entscheidungen und das weitere Vorgehen auf dem Weg der digitalen Transformation dienen. Für die Übertragung von Methoden und Geschäftsmodellen in die Kernorganisation ist meistens ein ganzheitlicher Kulturwandel nötig.
      

  4. Erhebliche Kostensenkung durch digitale Transformation
    Neben der Umsatzsteigerung durch neue Geschäftsmodelle kann die digitale Transformation auch eine erhebliche Kostensenkung mit sich bringen – indem digitale Prozesse ausgeweitet, Daten gezielt genutzt und ausgewertet und daraus Optimierungen sowie ein konkreter Maßnahmenplan abgeleitet werden. Dabei gilt es zunächst, das strategische Potenzial der eigenen Unternehmensdaten zu erkennen und zu nutzen. Dadurch wird es möglich, Innovationsvorhaben auf einer belastbaren Datenbasis zu realisieren und den Erfolg langfristig zu sichern. Durch die intelligente Nutzung der Daten, insbesondere durch Technologien wie Machine Learning und künstliche Intelligenz, trägt die digitale Transformation dazu bei, Kapazitäten besser zu planen und somit Ressourcen und Kosten zu reduzieren. 

  5. Mindset 
    Diese Maßnahmen haben nur Aussicht auf Erfolg, wenn Mitarbeiter und Organisation bereit sind für die digitale Transformation – und die Chefetage diesen Wandel treibt. Technologien sind zwar entscheidend bei der digitalen Transformation. Worauf es letztlich aber ankommt, ist das Mindset der Menschen, die sie einsetzen. Sie liefern die Ideen für Innovationen und können den Wandel somit intrinsisch und selbständig vorantreiben. Deshalb sollte jedes Unternehmen ein starkes Augenmerk auf die Befähigung der eigenen Mitarbeiter richten. 

 

VI Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation

Mit der digitalen Transformation hat sich auch die Marktsituation grundlegend verändert. Etablierte Unternehmen, insbesondere der traditionelle Mittelstand, sehen sich mit immer neuen Wettbewerbern wie Amazon, Google oder agilen Startups konfrontiert, die das Digitalgeschäft bestimmen. Anstatt sich von ihnen verdrängen zu lassen, sollten Unternehmen die Gelegenheit nutzen – und als Chance für Kooperationen, Synergien und neue Geschäftspotenziale sehen.

Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen Unternehmen in diesem zunehmend digitalen Ökosystem agieren und die vernetzte Wirtschaft als Chance verstehen. So kann ein ehemaliger Wettbewerber zum Kooperationspartner werden, der Zugang zu neuen Kompetenzen, Ressourcen und Märkten eröffnet. Auch die Zusammenarbeit mit Startups oder Unternehmen aus anderen Branchen kann dabei helfen, neue Märkte, Kanäle und Zielgruppen zu erschließen und so den eigenen Umsatz zu steigern. 

 

Damit lassen sich fünf zentrale Erfolgsfaktoren zusammenfassen, mit denen die digitale Transformation gelingt: 

  • Das eigene Unternehmenseinheit muss analysiert und für die erfolgreiche Besetzung der Kundenschnittstellen genutzt werden. 

  • Neue digitale Geschäftsmodelle sollten schnell, daten- und nutzerzentriert entwickelt werden. 

  • In agilen Teams werden digitale Lösungen entwickelt, getestet und skaliert – und so die Kernorganisation überzeugt. 

  • Mitarbeiter und Organisation müssen für die digitale Transformation befähigt werden. 

  • Die digital business transformation muss zur Chefsache erklärt und von der obersten Führungsetage getrieben werden. 

VII Fazit 

Jede Zeit hat Veränderungen mit sich gebracht. Momentan leben wir in einer Zeit, in der durch den digitalen Wandel viele Türen geöffnet werden. Es liegt an uns, die neuen Räume zu betreten und mit Leben zu füllen.

Die digitale Transformation steht für die revolutionären Veränderungen im Wirtschaftsgeschehen durch neue Technologien und Techniken. Sofern im Unternehmen eine Akzeptanz vorherrscht, schafft sie Optionen für die Neugestaltung der Arbeitsprozesse über online-basierte Geschäftsmodelle.

Durch die Digitalisierung rückt die Welt näher zusammen. Also lasst uns nicht nur drüber reden, sondern machen. 🙂 

 

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