Experiment: 6 Monate als Scrum Master – Teil 2

Woche 1: Wie wird man ein guter Scrum Master?

Hey ✌️

ich bin’s wieder: euer Jüngling in der Scrum Master Welt.

Nachdem ich letzte Woche nur theoretisch darüber reden konnte, geht es inzwischen schon heiß her.

In meine bisherigen Gedanken könnt ihr gerne nochmal hier reinlesen:

Experiment: 6 Monate als Scrum Master — Teil 1

 

Los geht's!

In meiner ersten Woche als Scrum Master stand ich dem Team dann direkt offiziell als “Scrum Master” zur Seite. Ab dem Zeitpunkt war ich von allen üblichen Aufgaben als Entwickler freigestellt und ich kann bis zu 100% meiner Zeit für das Dasein als Scrum Meister verwenden.

Aber die Frage „Was macht denn so ein Scrum Master den ganzen Tag?” habe ich immer noch nicht beantwortet. Für den Anfang spielt das aber vielleicht gar keine so wichtige Rolle.

Die viel wichtigeren Fragen in meiner ersten Woche waren:
Was ist ein guter Scrum Master? Wie wird man ein guter Scrum Lord?

Ich glaube immer noch, dass sich aus der Antwort dann später auch der Tagesablauf herleiten lassen kann. Also konzentriere ich mich neben allen “Dailys” zunächst darauf, diese Frage zu beantworten.

Und ja, an meiner Erfahrung oder meinem Wissen über die Rolle hat sich noch nichts geändert – bisher.

Kurz gesagt heißt das: Ich hab überhaupt keine Ahnung wie ein guter Scrum Master aussieht, sich verhält und welchen Haarschnitt er wohl hat.

Und wie Veit Lindau empfiehlt, ist es immer gut sich solche Dinge einzugestehen. Dabei sollte man sie nicht nur akzeptieren, sondern den Freiraum im Hirn – das Vakuum genießen! (So oder so ähnlich, Veit Lindau – Werde verrückt)

An dieser Stelle hatte ich mehrere Möglichkeiten:

  1. Option 1: Zurück in die Schule

    → Ich könnte das von vielen gelobte, von manchen gehasste Buch “Scrum Guide” auswendig lernen und die Seiten des Scrum Masters unter mein Kopfkissen und an alle Türen im Haus kleben, damit ich ständig daran erinnert werde. Oder auch andere tolle Bücher über das Thema – die es mit Sicherheit gibt.

  2. Option 2: Ausprobieren.
    Quasi ganz Old School – ohne Internet oder Bücher

Aus dem Kontext komme ich zu dem Fazit, dass Option 1 nicht die passende Wahl für mich ist.

Also schauen wir uns Option 2 genauer an:

 

Old School – Ausprobieren

So, da ich ja einen Blog im Internet mit Artikeln über Scrum befülle, ist ganz klar, dass ich bereits alles darüber weiß oder an jeder Stelle, in der Unsicherheit in mir auftritt – ich diese ganz einfach überdecke und einfach so tue, als wüsste ich alles.

Deshalb ist für mich eines ganz klar:

Ich kenne die Antwort ja schon von alleine, was ein guter Scrum Master ist.

Ich bin ein guter Scrum Master, denn ich weiß ja alles – ach und ich kann auch alles.

Deshalb kam ich zu dieser langen Liste an Erkenntnissen, die sicher eine Bereicherung für alle Leser sind:

Hihi 😂

An der Stelle würde ich gerne nochmal zurückspulen. Also ja klar, vielleicht weiß ich tatsächlich ein paar Dinge, die meinem Team gut tun würden und auch ein paar Standard-Aufgaben des Scrum Masters sind mir schon klar. Aber ich bin überzeugt, dass es jemanden gibt, der die einzelnen Bedürfnisse, Wünsche und Anregungen der einzelnen Team-Mitglieder besser kennt als ich.

Natürlich hätte ich hier auch selbst raten können, aber dann würde ich mit Sicherheit in die falsche Richtung gehen.

 

🥳🥁 Frag das Team

→ Jeder weiß selbst am besten, was man persönlich von einem Scrum Master erwartet, oder auch was für ihn selbst gute Scrum Master von schlechten unterscheidet.

Mein Unwissen und meine naive Neugier haben mich also auf die Idee gebracht, einfach alle aus meinem Team mit Fragen wie diesen zu konfrontieren:

  • „Was ist für dich ein guter Scrum Master?“

  • „Was würdest du von diesem erwarten?“

  • „Was ist dein größter Wunsch für die nächsten 6 Monate?“

Und jetzt während dem Schreiben bemerke ich erst so richtig, dass meine Herangehensweise zwar etwas naiv ist, aber eigentlich ziemlich clever – und klopfe mir selbst auf die Schulter.

 

Wie ist das Ergebnis?

Aktuell bin ich immer noch damit beschäftigt mit all meinen Team-Mitgliedern zu reden. Der Vorgang wird auch noch etwas dauern, aber dann werde ich euch einen Vergleich mit den Tätigkeiten aus der Theorie liefern und ich hoffe einfach darauf, dass ich so mehr entdecke, als durch das Lesen der passenden Seiten. Und auch wenn ich auf das gleiche Ergebnis komme, ist das kein Weltuntergang, denn dann hab ich immerhin bestätigt, dass der Scrum Guide die wichtigsten Punkte nennt. Und nebenher hätte ich eine tolle Erfahrung gemacht.

Wenn ihr euch fragt, wie meine Reise weitergeht könnt ihr ja gerne dem Blog von BRICKMAKERS folgen und mich bei meinen Experimenten begleiten.

Als nächstes plane ich „Meine erste Retrospektive“.

Bis dann, Wirsing! 👋

 


 

Diese Reihe berichtet über meine Erfahrungen, Fehler und den ein oder anderen Tipp aus meinem Experiment: 6 Monate als Scrum Master.

Teil 1 und 3 dieser Reihe findet ihr hier:

 

 

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